GUT IST, dass sich jeder selbst ein Urteil bilden kann / Grüne, 1981, Pädophelie, “gute” AutorInnen, Kommentare dazu

Dass jeder, der nicht nur auf eine empörte Meinung scharf ist, selbst die Fakten checken kann.

Nun, im anerkannten Autorenblog „Die Achse des Guten“ schreibt die anerkannte (so sagt man jedenfalls) Autorin Vera Lengsfeld über „Die grüne Heuchelei“. 5 zustimmende Kommentare dazu wurden veröffentlicht. Kritische nicht. [edit 8.5.14: mein Kommentar wurde inzw. ja veröffentlicht – so oder so war es aber nicht als Unterstellung von Zensur gemeint, sondern als Tatsachenfeststellung; inzw. sogar noch (!) deutlicher… ich fass es nicht!]
Zumindest mein Kommentar war kritisch. Sachlich begründete Entgegnung einiger (aus meiner Sicht; veröffentlicht könnte es jede/r selbst prüfen…) völlig falsch dargestellter Zusammenhänge und “Tatsachen”.
Siehe http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_gruene_heuchelei

Deshalb mein ungekürzter Kommentar hier:
“Sehr geehrte Frau Langsfeld,

bittesehr: in welcher Welt ist dies alles so geschehen, wie Sie es meinen hier schildern zu müssen? Nicht in derselben, in denen klar nachprüfbare Fakten ein völlig anderes Bild zeigen!

Hmm, Sie meinen, es wäre unverforen, so zu schreiben?
Gut, checken wir mal die Faktenlage:
1. Was Sie als stattgefundenen Vertuschungsversuch deklarieren (um sodann mit noch viel mehr Worten auszuschmücken, warum gerade DIE das nicht darf/dürfen sollte/n), wird vom Auftragnehmer/Veröffentlicher ausdrücklichst (! – woherinallerwelt haben Sie Ihre Informationen?) exakt gegenteilig dargestellt! Trotz der einhergehenden Aufregung sollte er, so der Auftrag der Grünen(!), Ergebnisse eben nicht (!) verschleppen bis nach der Wahl. Noch einmal: Die Grünen wollten, dass derlei Ergebnisse vor der Wahl veröffentlicht werden!
2. Sowohl Trittin als Göring-Eckhardt haben sich mehrfach deutlichst vom Denken der frühen 80er Jahre distanziert – und sogar ausdrücklichst ihr Bedauern dafür, dass der damalige Wahn schlimme Folgen gehabt haben mag! – Nun, Frau Lehmann … Sie glauben ihnen nicht. Weil die so Sachen sagen wie “schmerzvolle Erkenntnis” (Hallo? Ihnen tut es nicht einmal – schmerzhaft! – leid, wenn Sie eines groben Fehlers der Vergangenheit gewahr werden? Und deshalb meinen Sie, Leuten bei denen das aber so ist, nicht glauben zu dürfen?). Nun, das ist gutes Recht! – Aber als Tatsache hinzustellen (und daraufhin wiederum auszuschmücken, wie verachtenswert eine solche Nicht-Entschuldigung ist), das ist nur Polemik und aus meiner bescheidenen Sicht das Gegenteil seriösen Journalismusses!
3. Völlig unsachlich erscheint Ihre Klarstellung, die Union hätte nie gefordert, Vergewaltigung in der Ehe und Kinderverprügeln zu legalisieren. Wieinallwelt könnte das denn auch sein, wie könnte eine Forderung Sinn ergeben? Schließlich war es doch längst legal! Das Einzige, was Sie damit anscheinend zu erreichen suchen, ist, davon abzulenken, dass die Union sich aber geweigert hat, derlei zu verbieten!
Sie haben also wie immer Recht: Sie haben es nicht gefordert zu legalisieren. Aber: genau diese Legalität wollte die Union zementieren – jedenfalls stimmte sie gegen ein Verbot!

(ich habe keine Zeit und Geduld, noch weitere “Fakten” gerade zu rücken…)

In allen wesentlichen Punkten, so viel lässt sich schon anhand der Beispiele 1. – 3. konstatieren, lenken Sie also von den tatsächlichen Fakten ab! Sie schreiben, als wäre das Gegenteil dieser Fakten richtig. Und Sie schmücken lange und breit aus, wie verwerflich es ist, wenn so denkt und handelt (wie es eben überhaupt niemand gemacht hat).

Ich möchte Sie also herzlich bitten, dies nach Kräften gerade zu rücken.
Oder von Ihren journalistischen Tätigkeiten, zumindest in der Öffentlichkeit, in Zukunft Abstand zu nehmen.

Denn als – “Heuchelei?”, ja, genau – und außerdem üble Nachrede, Lüge und bewusste, grob fahrlässige oder vorsätzliche Desinformation und Beeinflussung von allen, die Ihren Kommentar lesen und aber weniger Zeit als ich investieren konnten (um Ihre Fakten zu prüfen) – erscheint es, was Ihren Artikel ausmacht.

Bitte korrigieren Sie mich – sachlich und nachvollziehbar -, wenn ich mich in einem Punkt geirrt haben sollte. Danke!
Ehrlich gesagt befürchte ich aber, dass Sie nicht den Mut haben, dies hier zu veröffentlichen (hoffentlich haben Sie dann wenigstens den Anstand, mir dies zu begründen – und gfs. Chance auf Nachbesserung zu geben. Denn ansonsten gälte ja echo wieder Transparenz und zu dem stehen sowie die Konsequenzen tragen, von dem, was man tat, – ansonsten gälte dies nur für die Anderen!?).
Falls ich mich irre, und Ihre Leser meinen Kommentar unter Ihrem lesen können: Respekt!

Und sowieso, spätestens ab jetzt wieder:
Alles Gute!

Quellen meiner Behauptungen
(u.a. Und: Ja, ich weiß, das Manchem der Stadtanzeiger/DuMont nicht gerade als Vorzeigeblatt herausragender journalistischer Qualität gelten können; auch mir. Aber konkrete Fakten, wie Interview-Wortlaute, werden dort eher nicht völlig verfälscht / auf den Kopf gestellt… Keine Angst, gestern habe ich auch andere Medien zum Thema gelesen – keinerlei wirkliche Fakten sprechen eine andere Sprache!):
http://www.ksta.de/bundestagswahl-2013/parteienforscher-klecha-zur-paedophilie-debatte–die-reaktion-der-gruenen-ist-adaequat-,23500486,24359608.html
http://www.ksta.de/politik/-paedophilie-debatte-gabriel-eilt-trittin-zur-hilfe,15187246,24350512.html
http://www.ksta.de/bundestagswahl-2013/paedophilie-debatte-goering-eckardt-schiesst-gegen-unionsfrauen,23500486,24358262.html
http://www.ksta.de/politik/warnung-des-kinderhilfswerks-paedophiliedebatte-kein-wahlkampfthema,15187246,24355756.html

P.S.: Weder kenne ich eine der genannten Personen persönlich, noch bin ich in der Grünen Partei. – Aber die Argumentationsweisen und -inhalte der Kritiker von Trittin & Co. in dieser Debatte, so wie die Ihre, sind für mich wirklich schwer erträglich, und strotzen vor Unsachlichkeit, Unangemessenheit und, wie in Ihrem Fall, von – mit Verlaub – Ignoranz. Wofür ist das gut (aus Ihrer Sicht)?

Falls Sie sich nur vertan haben und es Ihnen grad längst leid tut: Willkommen im Club! Tut weh, von der eigenen Vergangenheit eingeholt zu werden, ne? Das geht mir auch immer so – nochmals Respekt dafür, dass Sie so viel Offenheit und Selbstbewusstsein haben, dass es nun so ist!
Und jetzt bitte o.g. Klarstellung. Denn: Den genannten Grünen geht es ja genauso! Es tut ihnen leid. (übrigens: wenn man falsch handelt, sollte man es versuchen, wieder gut zu machen. Und das: haben die ja längst, vor 24 Jahren bereits! Also: was könnte jetzt, heute, nach 24-32 Jahren nun noch verwerflich, falsch und wieder gut zu machen sein?) – Behaupten die zumindest. Glaubhaft, alles in allem. Finde ich. Und Sie können es nun ja auch eher mal von dieser Perspektive aus betrachten. Cool!

PPS: “Wie die FAZ weiter berichtet, stießen die Forscher bei ihren Recherchen auch auf Spuren in der FDP. Demnach stimmten 1980 auch die „Deutschen Jungen Demokraten“, die Jugendorganisation der FDP, für eine Änderung des Sexualstrafrechts zugunsten Pädophiler.”
(11.8.13 ksta)”

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2 Responses to GUT IST, dass sich jeder selbst ein Urteil bilden kann / Grüne, 1981, Pädophelie, “gute” AutorInnen, Kommentare dazu

  1. Je says:

    wow, wirklich cool: zitierter Brief ist tatsächlich öffentlich (habe gerade wohl erstmals nachgeschaut), Respekt! – Siehe “Permanenter Link”…

  2. Je says:

    aber: Leute, echt unfassbar, wie die Kommentatoren-Lück da abgehen – einhellig, nur nuancenweit auseinander… Muss ich mich wohl (nochmal) fragen: Ey, in welcher Welt lebe … ICH?

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