Was ich damit meine? Jede/r ist dort gefragt, die eigene Meinung dazu zu mailen. Hier die Mail, die ich gerade versendet hab – es steht soweit alles drin:
Schönen Tag Frau Z.,
nach der Lektüre der Fragen an uns LeserInnen unter „Es ist uns nicht egal!“
habe ich dies geschrieben und möchte es Ihnen gern zukommen lassen.
Veröffentlichen Sie es bei Gefallen gern bei Stern.de oder im Stern.
Falls Sie ein entsprechendes „möglichst nicht wütend“-Foto haben möchten, mache ich gern eines für Sie.
In diesem Sinne Ihnen zunächst herzlich:
Alles Gute!
Jens Löckmann
PS: Bin schon sehr gespannt, was den Anderen, die Sie befragt und fotografiert haben, am meisten auf den Zeiger geht / auf der Seele brennt. Das habe ich nämlich noch gar nicht gelesen und auch nur die ersten vier Fotos gesehen…
Also:
Es ist mir nicht egal! – Was mich am ehesten „wütend“ macht in diesem Land
Dass sich niemand verantwortlich zeigt!
In Bezug auf Politik und PoltikerInnen:
Sie zeigen sich nicht verantwortlich für die Bereiche, die nunmal aber von der Politik hauptverantwortet werden!
Zumindest nicht wirklich / tatsächlich / ganzheitlich / „sozial“, und meist keinesfalls nachhaltig.
Nehmen wir zum Vergleich einen Lokalpoltiker, wie man ihn sich vorstellt – und wie ich ihn auch schon mehrfach erlebt zu haben glaube:
Er hat Interesse daran, das tun zu können und dann auch das zu tun, was er kann, um Gutes zu mehren und Schlechtes abzuwenden, soweit irgendwie möglich. Für die Gemeinde, also seinen Verantwortungsbereich, und zwar: für die Menschen dort.
Nicht nur für Manche, und für die Anderen höchstens noch gerade hinnehmbar, was er den Wenigen angedeihen lässt.
Er wahrt nicht nur manche Interessen. Und er ignoriert nicht alle anderen solange es geht (eben solange, bis die eigentlichen, „manchen“ Interessen nicht mehr durchführbar zu werden drohen, wenn nicht zwischendurch auch mal dringlichste und laute Interessen Anderer vertreten werden – nämlich der Menschen in seinem Hauptverantwortungsbereich).
Der Vergleich zeigt, dass mir genau das bei nahezu allen Politikern auf Landes- und Bundesebene fast völlig fehlt!
Offen sein, zuhören, sehen.
Und dann draus machen, was im Interesse möglichst Vieler ist.
WOLLEN WOLLEN KÖNNEN KÖNNEN
PolitikerInnen sehe ich durchaus in der Verantwortung, eben dies und möglichst weitgehend, so zu tun wie beschriebener Lokalpolitiker.
Eher noch weitreichender – sind sie doch auf Landes- / Bundesebene hauptberuflich tätig und entsprechend schnell erfahrener als der nebenberufliche Lokalpolitiker. Jedenfalls sind sie weitreichender verantwortlich. Und nicht zuletzt werden sie für ihre Tätigkeit ja auch deutlich besser vergütet (auch wieder von uns allen, deren Interessen sie entsprechend eigentlich ja vertreten sollen)!
Eigentlich tragen sie die Verantwortung sogar über das Ende ihrer Tätigkeit hinaus. Natürlich können sie diese Verantwortung in diesem Sinne nur in der Zeit ihrer politischen Tätigkeit ausüben… Aber sich dessen bewusst zu sein – dass man deshalb/dafür ja bis ans Lebensende versorgt sein wird!! -, kann nicht schaden. Oder?
Aber kurz zurück zu … uns.
Also zu mir, und Dir und Ihnen und den Anderen:
Sind wir selber offen und ehrlich?
Hören und sehen wir im Sinne von möglichst Vielen? Und kommen wir unserer Verantwortung nach, unseren Teil dazu beizutragen, dass z.B. eben diese PolitikerInnen ihrer Verantwortung nachkommen? Fragen wir wirklich konsequent im o.g. Sinne nach – solange bis eine zweckdienliche Antwort und/oder eine sinnvolle Konsequenz des jeweiligen Verhaltens (und dessen Auswirkungen) dabei raus kommt?
Also ich muss das für mich selbst teilweise eindeutig verneinen! Und frage mich gerade, ob ich dann so selbstverständlich von Anderen verlangen kann, nur weil sie einen anderen Beruf haben… Aber, ja: Ich bin durchaus bemüht, meinen Beruf tatsächlich so verantwortungsbewusst wie möglich auszuüben. Und eigentlich macht mich ja genau das am ehesten „wütend“: wenn genau das z.B. PolitikerInnen (oder JournalistInnen) nicht tun!
Konfrontieren wir wirklich uns selbst und die Menschen um uns herum (in unserem derzeitigen Verantwortungsbereich) mit dem eigenen Handeln und dessen Auswirkungen? Wollen wir das überhaupt wissen? Oder wollen wir im Zweifel zunächst vor allem mal das Beste für uns selbst (und die Menschen um uns herum) herausschlagen – und wenn es nur ist, keinen Ärger oder sonstig Unangenehmes (mit) zu bekommen -, und wollen deshalb von sonstigen Auswirkungen eher mal gar nichts wissen?
Also für mich selbst trifft manches davon zu, die egozentrischen/egoistischen Anteile hoffentlich früher mehr als jetzt, die konsequenten möglichst bald noch mehr als jetzt.
Und genau das ist es doch, was wir u.a. wollen von unseren Politikern:
Selbstverständlich konsequent = gut und ganzheitlich = sozial / im Sinne möglichst Vieler zu sehen, zu hören, denken, fühlen, handeln.
Oder?
Entsprechend fällt es mir schwer, ernsthaft und quasi als Statement „wütend“ zu sein! Ich müsste auch auf größere Teile von mir selbst wütend sein, und von allen um mich rum. Mag ich aber nicht, weder das Eine noch das Andere.
Also bin ich auch auf PolitikerInnen möglichst nicht wütend, oder über deren Handeln.
Denn die haben ja – genau wie ich! Und: Wie Du! Oder: Wie Sie! Und: Alle Anderen! – gute Gründe zu tun, was sie tun. Und nicht tun zu können, was sie einfach nicht auf die Reihe kriegen. Es ist der bestmögliche Weg – in ihren eigenen Augen. Geht gar nicht anders… (oder?)
Deshalb bin ich eher froh über jeden, der zuhört / liest. Und anstatt ihn/sie dann abzuwatschen mit meiner Wut, nutze ich lieber die Gelegenheit: Besser ist, was gut zu machen.
Und wenns gut ist für Andere, fühlt es sich auch so an: gut. Überdies kommt dann meist, früher oder später, auch was Gutes zurück. Und das macht … Spaß! Und: Sinn!
(Berge von Geld größer werden zu lassen, riesige Machtbereiche zu erweitern und vor Kollegen, Nachbarn, Freunden und Familie immer weiter und immer wieder und immer mehr supertoll und beeindruckend erfolgreich zu wirken – hmm, ist das nicht eher was für Dagobert Duck, eklige Herrscher und sonstige Kinderphantasien? – Let´s prove ourselves: Is it so? Or are we running exactly for … this?)
Also, hey, Euch und Ihnen Allen und auch mir:
Alles Gute!
[Update 5.10.: Keinerlei Antwort. Außer automatisiert “Ich bin bis 8.9. unterwegs.”. Am 3.10.!]